Hotel Lahami Bay, Berenice 

Erfahrungsbericht Winter 2008/09 (03.11. - 24.11.08)

 

Weit über dem Zenit!

 

Leider gibt es dieses Jahr wegen Kameraproblemen keine Bilder - meine schöne Pentax OPTIO W30 hat beim ersten Schnorchelgang den Geist aufgegeben. Ich werde zu diesem Sorgenkind demnächst eine extra Seite machen. LINK

Endlich ein Nonstopflug von Stuttgart nach Marsa Alam! Abflug in Stuttgart um 12.15 Uhr und nicht mehr dieser Frühstart wenn es über München geht. Ich hatte zwar schon etwas Bedenken als ich die Maschine sah: Nichts TUIFly wie im Katalog versprochen sondern eine leicht angestaubte Hapag Lloyd mit einem kleinen Aufkleberchen an der Eingangstür mit TUIFly. Aber alles war bestens und der Flugplan wurde sehr gut eingehalten. Glückwunsch an die Flughafenbetreiber in Marsa Alam für die neue Einreisehalle! Alles war nicht mehr so gedrängt und langwierig wie früher. Der Transfer in Ägypten war dann aber doch nicht so wie gewohnt. Abfahrt war erstaunlich schnell da wohl keinem die Koffer fehlten. Dann ging es aber vor dem Lahami noch bei 3 weiteren Hotels vorbei um Gäste abzuliefern dass der Transfer dann gute 3 Stunden dauerte. War aber kein Problem da das Nachtessen noch wartete.

Die Zimmervergabe lief leider etwas holperig da unser vorab gewünschtes Zimmer noch nicht frei war. Also eine Nacht in einem anderen Zimmer - leider unten obwohl bekannt war, dass wir das nicht wollten. Der Umzug am nächsten Tag ging dann aber sehr gut - also alles wieder in Butter. Unser neues Zimmer dieses Jahr hat uns bald besser gefallen als das im "Superior" Block. Das Hühnchen (Ersatz-Ursula) vom letzten Jahr war nicht mehr da, dafür jetzt eher ein Huhn das unbedingt auf eine VHS-Kurs über Deeskalationstechniken geschickt werden sollte. Frau Ursula war leider wie letztes Jahr nicht da. Warum können wir nicht mit Bestimmtheit sagen - die Informationen schwanken zwischen Urlaub, Entgegennahme eines Preises in Frankfurt und Krankheit. Sollte letzteres der Fall sein, wünschen wir gute Besserung!

Jetzt aber erst einmal zu den neuen Zimmertypen: Hierzu empfehle ich einen kurzen Blick auf die Preistafel des Hotels im Internet:
http://www.lahamibay.com/Rates1.htm
Neckermann hat das wohl nicht in seinen Katalog einarbeiten können oder wollen. So gibt es dort nur Zimmer mit seitlichem Meerblick und Spartipp-Zimmer. Diese beiden Kategorien sind für Lahami normale Zimmer, also weder "Sea Front" mit einem Aufschlag von 20 Euro pro Nacht noch "Superior" mit einem Aufschlag von 40 Euro pro Nacht. Wir haben mit einigen Gästen geredet die in 2... Zimmern untergebracht wurden und dann mit Aufschlag nach Beach Front umgezogen sind. Alles kommt mir wie eine gezielte Abzocke vor die ich hier nicht weiter erläutern möchte. Auch unsere italienischen Freunde haben aufzahlen müssen. Fakt ist, dass noch einige Stammgäste außer uns dem Hotel den Rücken kehren. Fakt ist auch, dass der Aufenthalt im Lahami diesen Winter um einige 100 Euro teurer geworden ist als letztes Jahr, für uns beide waren es 600 Euro mehr für die 3 Wochen. Im Vergleich mit anderen Hotels im gleichen Bereich erheblich! Ebenso klar kann gesagt werden, dass dafür nichts besser geworden ist - im Gegenteil! Was den doch gravierenden Aufpreis im Superior Block rechtfertigen könnte ist uns bisher nicht bekannt. Allerdings waren während unserer letzten Woche einige Türen in diesem Block verriegelt - vielleicht werden ja gerade die Wasserhähne vergoldet. Hier noch ein Detail das die Gier des Hoteliers belegt: Bei Neckermann kostet der AI-Aufschlag pro Tag 12 Euro, direkt im Hotel gebucht laut Preisliste 40 Euro! Bekannte wollten AI nachbuchen und haben über die Reiseleitung einen Preis von 30 Euro genannt bekommen.

Das Wetter war diese Jahr so schön wie noch nie - in den 3 Wochen nur 3 Tage Sturm mit Dünenwanderung. Ein paar Tage sogar absolute Windstille mit leichter Schwüle, die Surfer waren überhaupt nicht zufrieden.

Der Schnorchlerstrand war die ersten beiden Wochen sehr ruhig. Die Tröten über dem Speiselokal die uns den letzten Urlaub vermiesten waren gut isoliert - dachten wir. Aber der Strandterrorist war wohl nur wie letztes Jahr in Urlaub. Er kam dann in unserer letzten Woche und schaltete die Tröten nur einmal ein, sie liefen die ganzen folgenden Tage und Nächte durch. Allerdings doch sehr geräuschgedämmt, dass man es aushalten konnte. Die Rotkäppchen machten auch keinen Ärger mehr, sie waren vorrangig mit sich selbst oder der Restaurantbesatzung beschäftigt. Auf dem für sie gebauten Turm waren sie recht selten zu sehen.

Die Wasserqualität hat sich gegenüber dem letzten Jahr nochmals gravierend verschlechtert. Mit Taucherbrille habe ich einmal erst über dem Riffdach gemerkt, dass ich schon am Riff bin. Sichtweite am linken Riff weniger als 20 Zentimeter!!! Nachmittags machte ich immer nur eine kleine Runde: Babyriff raus, rüber zum Bananenriff, durch den Riffblock durch und zurück zum linken Riff. Den Riffblock hat man nie vom Bananenriff aus gesehen und auf dem Rückweg zum linken Riff war größte Vorsicht geboten da man praktisch nichts gesehen hat. Nur früh morgens war alles einigermaßen erträglich aber auch da hatte ich mehrfach Probleme - auch an dem Riff in Richtung Drachenflieger. Leider muss man sagen: Für verwöhnte Schnorchler nicht empfehlenswert. Meine defekte Kamera habe ich kaum vermisst da Aufnahmen nur bis maximal 50 cm Wassertiefe sinnvoll erschienen. Die Meinungen über die Ursache der Wassertrübe gehen sehr auseinander. Einer sagt, es kommt von der Süßwasserversickerung landeinwärts und der Vermischung von Grundwasser mit dem Meerwasser, andere meinen das sei ganz normal - mal so, mal so.

Nun noch ein paar Worte zum Essen. Dass es keine "Zuckerchen" wie Kamelschinken oder Erdbeeren gibt haben wir uns schon gedacht als wir hörten, dass Frau Ursula nicht da ist. Leider ist aber wohl der Konditor für das abendliche Nachspeisenbuffet auch nicht mehr da oder sein Budget wurde derartig gekürzt, dass er nicht die Qualität wie die vergangenen Jahre bieten kann. Bis auf einen Abend nur noch "Steinkuchen" und speckigen Topfkuchen. Aus den anderen Töpfen ist man satt geworden, ich bin da kein Gourmet. Allerdings war ich auch mehrfach beim Pasta-Koch da man mit dem Nachspeisenbuffet nichts mehr ausgleichen konnte. Zum Glück war das Wetter sehr schön und die meisten Gäste haben im Freien gegessen. Im Winter gibt das sicher ein Chaos da der Speisesaal wohl immer noch nicht erweitert ist. Man behilft sich da nur mit Planen zum Windschutz die im Außenbereich an Wasserrohren befestigt wurden.

Da wir sicher schon mehr als 30 Urlaube in Ägypten verbracht haben ist uns auch eine Magenverstimmung nicht unbekannt. Normalerweise haben wir die üblichen deutschen Medikamente gegen solche Sachen dabei und es stets innerhalb kurzer Zeit wieder in den Griff bekommen. Diesmal war die Sache aber wesentlich schlimmer und der Arzt musste konsultiert werden. Da wir nicht die ersten waren die unter solchen Problemen litten waren dem Hotelarzt bereits die Tabletten ausgegangen - der Leser möge sich selbst ein Bild über den Umfang der Sache machen. Wir haben dann einen ägyptischen Sirup (DIAX) bekommen mit dem die Sache innerhalb von 3 Tagen weg war. Bei DocMorris gibt es den leider nicht, ich werde mal den Apotheker fragen ob er so was oder etwas mit demselben Wirkstoff besorgen kann wenn wir wieder nach Ägypten fahren sollten. Die Stimmung in der Anlage war doch sehr getrübt, besonders auch bei den Tauchern da sie meist nur eine Woche da waren und die 3 - 4 Tage Ausfall kaum verschmerzen konnten. Hier ein Scan der vom Arzt bereitgestellten Medizin (gar nicht so einfach das Schild auf einem runden Fläschchen zu scannen):

Dann hat man noch Klagen über die Müllverbrennung landeinwärts gehört was besonders in den 2... Zimmern bei wenig Wind deutlich zu riechen war. Auch Baulärm wurde einigen Gästen vom Hotel bestätigt. In den 1... Zimmern war aber von beidem nichts zu bemerken. Das Hotel gibt sich oft einen sehr umweltbewussten Touch. In dieser Beziehung sollte man sich aber doch den Sand zwischen dem Schiffsliegeplatz und der Surfstation einmal genauer ansehen. Die schwarze Farbe erstreckt sich jetzt schon bis an den Einstieg für die Surfer!!!

Was uns gewaltig gestört hat ist das morgendliche Wecken um 5.35 Uhr. Erstmals in diesem Jahr war der durch das gesamte Hotel hallende Schrei des Muezzin nicht zu überhören. Um 5.50 Uhr gab es dann noch einen Nachschlag. Dann so kurz nach 6.00 Uhr kam der Schädlingsbekämpfer mit seiner Laubsauger-ähnlichen nur noch etwas lauteren Maschine vorbei. Da es uns erforderlich erschien die sonst offene Terrassentüre möglichst schnell zu schließen waren wir dann spätestens hellwach und konnten die Liegen belegen was nach wie vor üblich ist. In der ersten Woche haben wir uns immer über einen italienischen Großclan amüsiert die noch wesentlich früher dran waren und immer einen Wächter bei den Liegen hatten.

Durch die vielen Flüge ist die Unruhe in der Anlage doch erheblich größer geworden. Die Kofferwagen hört man oft von 6.30 bis weit in die Nacht hinein durch die Anlage rollen. Wenn dann nachts um 02.00 eine Italienersippe unter einem einzieht und auf der Terrasse noch die ganze Verwandtschaft anrufen muss ist an Schlaf nicht zu denken.

Der Transfer zurück zum Flughafen war dann leider nicht wie auf der Hinfahrt mit einem großen Bus sondern nur mit so einem kleinen Rutscher wo das Gepäck auf das Dach kommt. Wieder über 3 weitere Hotels und trotzdem noch zu früh am Flughafen, dass man noch in der Vorhalle warten musste. Der Flug nach Stuttgart war perfekt genau nach Plan. Ankunft in Stuttgart 22.50 Uhr mit allen Koffern.

Auf jeden Fall ist unser Entschluss unumstößlich: Nie wieder Lahami. Es ist wirklich schade wenn man ein wirklich optimal gelegenes Hotel nicht mehr besuchen kann. Aber wenn ich nicht schnorcheln kann weil man im Wasser nichts sieht nutzen die schönsten Riffe nichts. Bei manchen Sachen fühlen wir uns an den letzten Urlaub im Arabia, Hurghada erinnert. Dort sah man zum Schluss nur noch die Dollarzeichen in den Augen der Betreiber - im Lahami sind es wohl die Eurozeichen. Man könnte auf die Idee kommen, dass die Lahami Gäste noch schnell das neue und immer noch nicht fertige Turisanda T-Club Hotel bezahlen sollen.
http://www.tclub.com/istituzionale/catalogo/cataloghi-sfogliabili.html
siehe im Katalog Seite 32. Ob es auch in Deutschland angeboten wird ist unklar, wohl eher nicht.

Da ich seit einiger Zeit auch endlich DSL habe konnte ich bei Google earth einige schöne Riffkarten runterladen. Ich wollte sie noch weiter aufarbeiten und Schnorchelrouten vorschlagen, sehe das aber nicht mehr richtig ein weil wir ja doch nicht wieder dort hin kommen. Hier der Link auf diese angefangene Seite

Trotzdem hier noch mal ein großer Dank an Frau Ursula die doch wesentlich zu unseren schönen Urlauben im Lahami beigetragen hat! Vielleicht treffen wir uns ja irgendwann wieder in einem neuen Hotel weiter im Süden. Grüße und alles erdenklich Gute vom fliegenden Salatblatt. Nächstes Jahr geht es wohl erst mal nach Mangrove Bay bis sich im Süden was tut.

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  Riffbilder

 ... freundliche Grüße an all die Bekannten, die wir aus den letzten Jahren wieder getroffen aber teilweise auch vermisst haben!